So, nun habe ich etwas Zeit und ich möchte mich etwas ausführlicher melden. Regen droht nämlich und der fällt hier in Paraguay entschieden intensiver aus als in Deutschland. Die Tropfen haben eine gefühlte Größe von einem halben Meter und fallen versetzt, damit auch alle den Boden erreichen können. Dann ist auch mal fix der Strom weg, worauf man sich aber gut einstellen kann.
Zu uns… joah, dass wir eigentlich schon länger fort wollten, wussten einige. Dass es dann aber doch relativ fix ging, hat am Ende auch uns ein bisschen überrascht. Aber ich will am Anfang beginnen.
2018 haben wir angefangen, uns nach einem Ort umzusehen, wo wir den Rest unseres Lebens verbringen wollten. Der Chefhase war täglich 12 Stunden in 3 Schichten unterwegs und ich die letzten Jahre 10 Stunden täglich. Dazu meine Mom im Pflegeheim, zu der ich jeden Sonntag auch noch gegangen bin, obwohl sie sich nach dem Tod von meinem Paps unschön verändert hatte – jedenfalls blieb von unserer Zeit zum Leben für uns gemeinsam einfach keine oder nur wenig übrig und das wollten wir irgendwann nicht mehr. Wir wollten auch nicht aufs Rentenalter warten, wo man alt, tattrig und krank vielleicht noch ein paar Jährchen hat und das war es dann.
Der Chefhase verfolgte die Absicht auszuwandern schon länger und hatte sich im Internet über Länder informiert, in die man möglichst problemlos einwandern kann und wo das Leben bezahlbar ist. Natürlich stand auch bei uns Kanada ganz oben auf der Liste, dicht gefolgt von Neuseeland und den Kanarischen Inseln. Aber bei den einen sollte man ein fettes, unsere Portokasse heftig übersteigendes Bankkonto nachweisen, die nächsten wollten, dass man einen Arbeitgeber nachwies, der einen unbedingt haben wollte, nach Cuba kam man nur, wenn man einheiratete… ich bin doch nicht so blöd und gebe meinen Chefhasen her. Ja, und die Kanaren waren letztendlich auch zu teuer mit zu vielen Touristen. Irgendwann stolperten wir dann auf unserer Suche über Paraguay – und hörten später unabhängig von unseren Plänen, dass Frau Merkel in diesem Land 400.000 Hektar erstanden hat, wofür auch immer.
Mittlerweile war es November 2018 und ich wollte mir das Land und die Leute ansehen und dann entscheiden, ob ich dort leben möchte, also buchten wir für Januar 2019 einen Flug nach Paraguay. Nach 42 Stunden unterwegs kamen wir in Asunción ganz schön kaputt bei 42°C an. Das war schon einmal eine Hausnummer. Aber es war Sommer und so bekamen wir auch einen ersten Eindruck von den klimatischen Bedingungen. Nach drei Stunden Autofahrt erreichten wir unsere Unterkunft – eine Art Gästeburg, wo man in einfachsten und zweckmäßigsten Verhältnissen lebt. Und genau das wollten wir aushalten – was auch ging. Wir informierten uns, sofern das innerhalb von 12 Tagen möglich war und so gut es ging, über das Land und die Menschen, die hier lebten. Wir wollten aufs Land und fuhren mit einem einheimischen Makler zur Grundstücksbesichtigung. Ihr müsst euch vorstellen, dass an den Stadtgrenzen der Asphalt aufhört und rote Erdstraßen ähnlich wie in Australien, die allerdings mit Straßen nichts zu tun haben und die bei Regen so gut wie nicht befahrbar sind, das Land beherrschen. Ohne Allrad ist man hier aufgeschmissen. Jedenfalls fuhren wir zum ersten Grundstück, eine von dichtem Unterholz bewachsene Fläche und mit einem Weidezaun umsäumt. Als erstes fiel mir eine Müllhalde ins Auge auf einer Betonfläche. Ich war bereits ziemlich genervt und dachte nur: Himmel, wo sind wir hier hingeraten!??!
Das ging 30 m so, gefühlt waren es viel mehr und meine Stimmung sank gen Nullpunkt. Und dann…
Plötzlich war der Urwald, der eigentlich nur ein Urwäldchen war, zu Ende und vor meinen Augen ging das Land auf und erstreckte sich in ein wunderschönes Tal in den vielschichtigsten Grünnuancen, die ich je gesehen habe. Ich schwöre euch, mir ging das Herz auf und ich hatte einen dicken Kloß im Hals, denn es war, als ob dieser Platz auf uns gewartet hätte. Heiko sah mich an und ich wusste, dass es ihm wohl ähnlich ging und so entschieden wir uns für dieses Grundstück, ohne ein weiteres in Betracht zu ziehen. Als wir dann noch erfuhren, dass das nur die halbe Fläche sei und die riesige Freifläche, die ein ehemaliges Fußballfeld gewesen war, dazugehörte, waren die letzten Bedenken restlos verflogen. Zwei Tage später fuhren wir also zum Notar und ein paar Stunden später gehörten uns 50.000 Quadratmeter Land. Freitags schoben wir dann unsere Einwanderung mit Hilfe eines Einwanderungshelfers an, dessen Eltern selbst hierherkamen, als er 4 Jahre alt war und der perfekt spanisch und deutsch spricht und übrigens aus Thüringen stammt. Man kann die Behördengänge auch selber machen, doch ohne Sprach- und Ortskenntnisse ist das Blödsinn. Nachmittags um 4 Uhr war auch das erledigt, was unglaublich ist im Vergleich zu Deutschland, wo man Monate benötigt, um allein eine Urkunde, wie z.B. das polizeiliche Führungszeugnis von der deutschen Botschaft überbeglaubigen zu lassen. Dann ging es ab in ein kleines, aber sauberes Hotel und am nächsten Tag flogen wir wieder zurück ins nasskalte Deutschland.
Von nun an begannen wir, an unserer Auswanderung zu arbeiten. Unser 27 Jahre alter Hausstand musste aussortiert und möglichst stoßsicher verpackt werden, um dann im August in einen Container gestapelt zu werden. Ein wenig für die Restzeit behielten wir noch hier, was dann am Ende in 7 Koffern landete. Ich habe dann meinen Job zum 30.06. und der Chefhase seinen zum 31.07.2019 gekündigt und jeder von den meisten Kollegen und ganz besonders ich von meinem Chef habe ein sehr positives Feedback bekommen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Dann wurden noch unser Haus und unser kleines Mietshaus verkauft – etwas, womit wir eigentlich überhaupt nicht gerechnet hatten – und nachdem der Container Ende August entschwunden war, kehrten auch wir am 25.09.2019 Deutschland den Rücken.
Manch einer mag sich fragen, warum. Ich kann nur unsere Beweggründe erklären: - das ewige Hamsterrad der Arbeit, aus dem man nicht herauskommt, wenn man nicht ganz kündigt… aber was dann in diesem Land??? - dafür bleibt vom Lohn immer weniger übrig, weil die Preisspirale sich ständig weiter nach oben dreht - immer mehr Vorschriften (Impfflicht gegen Kinderkrankheiten, völlig bescheuert), Erhöhung der Grundsteuer und niemand weiß, was noch kommt - generell die Politik in diesem Land, die nur noch ein Lügen, Betrügen und eine Farce ist, wie das jüngste Beispiel im Thüringer Landtag zeigt - das Land selbst, das nicht mal ein eigenständiges Land, sondern z.B. eine GmbH ist – siehe offizielles Handelsregister - Chemtrails täglich ohne Ende - und und und…
Die Liste könnte ich noch weiterführen, doch ich will hier niemanden langweilen, wir haben uns ohnehin ausreichend verbale Ohrfeigen insbesondere von Leuten abgeholt, von denen wir es am allerwenigsten erwartet hatten. Ich sage immer, jeder ist seines Glückes Schmied, doch seines Unglückes auch. Also haben wir unser Leben selbst in die Hand genommen und bereuen diesen Schritt bisher nicht eine Sekunde. Natürlich lässt man Menschen zurück, die man liebt und die einem wichtig sind, doch es gibt Internet und es gibt Telefon und es ist egal, ob man 5 km oder 12.000 km von einander weg wohnt, wenn der Kontakt nicht von beiden gewollt, bzw. gepflegt wird.
Unser jetziges Leben ist völlig anders. Wir haben, als wir noch in Deutschland waren, uns hier ein kleines Häuschen nach unseren Wünschen bauen lassen, schlicht und zweckmäßig und fühlen uns pudelwohl darin. Vieles von unseren Sachen haben wir mitgenommen, weil unser Herz dranhängt und weil sie nicht schlecht sind, nur weil sie gebraucht worden sind. Unser Wasser beziehen wir aus einem Brunnen, den wir uns bohren lassen haben, aus 120 m Tiefe direkt aus dem Felsen mit allen Mineralien, die der Organismus benötigt und die er aus dem toten Leitungswasser nicht bekommt. Im Gegenteil, das Leitungswasser wird mit Substanzen angereichert, die die Menschen krank machen.
Wir stehen jeden Tag gegen 7 Uhr auf und frühstücken, dabei besprechen wir unser Tagewerk. Ausholzen, Pfosten für den Innenbereich setzen, Maschendraht ziehen, um diesen inneren Bereich abzugrenzen, denn seit Neujahr haben wir Familienzuwachs, zwei unglaublich hübsche (ich verwahre mich dagegen, subjektiv zu sein) Hundewelpen, die uns jeden Tag aufs Neue Riesenfreude machen und die sich dann frei bewegen können und nachts nicht mehr in den Zwinger müssen. Es sind Dänische Doggen, sehr treue und liebe Tiere und ausgezeichnete Wachhunde. Gerade wird eine Bruchsteinmauer an der Straße und hinterm Haus als Brandschutzmauer gesetzt. Seit ein paar Tagen basteln wir auch an unserem kleinen Garten, den die Hunde gnadenlos niedermachen würden, würden wir ihn nicht einzäunen. Dann Essen kochen, Wäsche waschen… das alltägliche Allerlei. Und an manchen Tagen geht auch gar nichts, weil es einfach zu warm ist. Ach ja, und etliche Obstbäume haben wir auch schon gepflanzt und blühende Büsche und einen Feuerbaum und einen Olivenbaum. Die Nachbarn sind sehr freundlich und hilfsbereit und es ist wurscht, ob man ihre Sprache spricht oder nicht. Ein Lächeln, ein frisch gebackener Kuchen… das alles öffnet die Herzen, zumal hier eh die wenigsten Spanisch sprechen, sondern Guarani, gg. Und nicht zuletzt heißt es, dass in Paraguay die glücklichsten Menschen der Welt leben… ich glaube, weil die einfachen Leute sich selbst genug sind und Kommerz und der Wahnsinn, dem Geld hinterher zu jagen, hier nicht diese Bedeutung haben. In den Städten mag das schon so sein, doch wo der Asphalt aufhört, ganz sicher nicht und das erleben und genießen wir jeden Tag aufs Neue. Natürlich gibt es hier auch Schattenseiten, schlimm ist das Müllproblem, weil es hier so gut wie keine Müllabfuhr gibt und die Leute alles hinschmeißen, ganz besonders den Plastikmüll und somit ihr eigenes Land verseuchen. Aber vielleicht kommt das Bewusstsein dafür noch und vielleicht können wir ein ganz klein Bisschen mit dazu beitragen. Wir haben Bäume gesät, z.B. ganz viel Moringa, aber auch andere, die wir dann auf dem hinteren Teil unseres Grundstückes pflanzen wollen, um der Natur ein wenig zurück zu geben, denn auch hier sind bereits 70 % des Urwaldes abgeholzt und es wird Monokultur z.B. mit Eukalyptusbäumen zur Geldanlage betrieben, die leider das Grundwasser hochziehen und mindern.
Auch hier gibt es Kriminalität, es gibt Überfälle und schlimm ist die Armut der einheimischen Bevölkerung. Stolz sind sie trotzdem, diese Menschen und wir begegnen ihnen mit Respekt und Freundlichkeit und es macht auch nichts, wenn sie uns gutmütig belächeln, weil wir schweißüberströmt versuchen, auf Guarani danke für eine Tüte Bohnen oder einen Teller mit Chipaguasu zu sagen, die wir am Tag zuvor geschenkt bekommen haben. Letztens hat es auf unserem Grundstück gebrannt, der Nachbar kam sofort mit seinem Sohn zu Hilfe, den Brand zu löschen. Es hat drei von ihren Bienenstöcken erwischt, die mit unserem Einverständnis auf unserem Grundstück dort stehen, wo eh niemand ist. Da haben wir am nächsten Tag ein neues Bienenhaus gekauft und ihnen zum Geschenk gemacht. Prompt kam der Nachbar am Folgetag mit frischen Bienenwaben, aus denen der Honig nur so heraus lief. Und schmecken tut er…. Jetzt geben wir von unseren Sand, von dem wir viel zu viel für die Mauer bestellt hatten und der sowieso übrig ist – gestern stand eine Literflasche Honig vor der Tür… es ist unglaublich. Vielleicht versteht ihr jetzt….
Ihr Lieben, wieder einmal sprudeln mir die Worte heraus, aber das sind ja etliche von mir gewöhnt. Ich hoffe nur, ich habe niemanden gelangweilt und wenn jemand noch etwas wissen möchte, fragt ruhig. Ich möchte auch ein paar Bilder hochladen, muss die aber ein wenig verkleinern, was ich in den nächsten Tagen tun werde.
Bis dahin, seid alle lieb geknuddelt von eurer Tami.
@Finchen und Nessa, Danke für euer Willkommen zurück und hoffe, ich habe eure Fragen beantworten können.
Das sind übrigens Apollo und Tami. Ich hätte nie gedacht, wieviel Glück und Zufriedenheit so eine Rasselbande schenken kann.
Einen schönen guten Morgen aus Paraguay, ihr Lieben.
Hier ist es 06:15 Uhr und der Chefhase schnubbelt noch ein wenig. Er ist hier soooo fleißig, es ist der Wahnsinn und ich bin mächtig stolz auf ihn und auf das, was er alles macht und schafft. Aber immer, wenn ich sage, komm, mach Pause, mach nicht zu viel bei der Hitze, meint er nur, er habe seinen eigenen Trott gefunden und dabei seinen Spaß, weil es eben für uns ist und er selbst bestimmen kann, wo er was und wann und wie viel macht. (Hi hi, meine Deutschlehrerin würde sich die Haare raufen bei dem vielen „machen“, aber sie liest es nicht und ich hoffe, ihr verpetzt mich nicht, gggg).
Und genau das ist ein Teil, der uns so gut tut, niemand kann uns mehr vorschreiben, wie wir leben und was wir mit unserer Zeit anstellen und wir müssen uns und unsere Arbeitskraft nicht mehr verkaufen, um ein Leben zu bestreiten, das von Ausgaben beherrscht wird, zu denen wir gezwungen werden und die wir überhaupt nicht möchten. Allein die Müllentsorgung – du wirst in Deutschland mit teureren Gebühren bestraft, wenn du Müll trennst und sparst. Das ist doch paradox. Oder du musst immer zwei Autos finanzieren, wenn jeder einen Job hat, denn mit den vielgepriesenen Bussen und Bahnen kommst du nicht zur Arbeit, die Wenigsten arbeiten nämlich in der Nähe der Wohnung/des Hauses. Dafür wirst du wieder bestraft, wenn du als Vielfahrer (bei mir waren es 100 km und beim Chefhasen sogar 200 km TÄGLICH!!!) einen Diesel fährst, weil sich die Politiker immer neue Spielchen um den Feinstaub durch Dieselfahrzeuge einfallen lassen – auf unsere Kosten. Dass das der falsche Weg ist, wird dabei schön verschwiegen, denn genau der ist es, der sich in Bronchien und Lunge festsetzt und den man nie wieder los wird. Und von den Kraftstoffpreisen und wie viel sich die Regierung davon einverleibt, will ich gar nicht erst anfangen… da wächst mir gleich wieder ein Federkleid. Ganz zu schweigen davon, was für ein Aufwand betrieben werden muss und was ein Elektroauto kostet und welche Ressourcen dafür den Bach runter gehen. Nun ja… denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht… seufz.
Eigentlich möchte ich mich mit dieser ganzen Problematik nicht mehr beschäftigen, doch ganz vorbei komme ich daran dann doch nicht.
Zitat von Wilferedh im Beitrag Kleine Schänke im FuxbauHallo Tami! Ein wirklich beeindruckender Bericht. Ich kann eure Beweggründe gut nachvollziehen. Ich habe tatsächlich ein paar Fragen. Und die sind: - Mit was bestreitet ihr jetzt euren Lebensunterhalt? - Wie sieht es bei euch in Punkto gefährliche, giftige Tiere aus? - Ist Guarani eine Indio-Sprache? - Wisst ihr näheres über die 400.000 ha Land von Angi (vielleicht plant sie ja schon sich abzusetzen, wäre gut für D., aber schlecht für Parag.)? Grüße an die freie Welt, sendet W.
@Wilferedh Gern beantworte ich deine Fragen und ich musste schon schmunzeln über sie, denn genau die haben wir oft gestellt bekommen und an den Antworten wirst du gleich sehen, dass das die winzigsten Probleme sind, mit denen man sich hier auseinander setzen muss. Aber schön, dass du nicht alles so bierernst siehst. Du scheinst ein lustiger Zeitgenosse zu sein, das finde ich gut.
Womit bestreiten wir hier unseren Lebensunterhalt? Unseren Lebensunterhalt bestreiten wir hier gar nicht, wir gehen nicht arbeiten und hatten das auch nie vor. Wir haben in Deutschland ein recht bodenständiges Leben geführt, was uns jetzt zu Gute kommt. In irgendwelche Touristenhochburgen für teures Geld zu fahren/zu fliegen, hat uns nach ein paar Versuchen nicht mehr gereizt und da wir ausgesprochene Nesthocker sind (wir hatten für deutsche Verhältnisse ein relativ großes Grundstück mit einem Haus, das früher einmal eine Scheune gewesen war und wo es immer etwas zu tun gab), blieben wir irgendwann im Urlaub daheim. Hinzu kommt, dass wir nur einmal vor etlichen Jahren einen Kredit aufgenommen und diesen recht fix zurückgezahlt hatten, somit waren wir völlig schuldenfrei. Als der Glücksfall eingetreten ist, dass wir unser Haus und das Grundstück sowie ein kleines Mietshaus, das wir vor Jahren zur zusätzlichen Altersvorsorge erstanden und betrieben haben, kurz vor unserer Abreise noch verkaufen konnten, war zusammen mit unserem Ersparten unser finanzielles Polster da, ohne das man einen solchen Schritt niemals wagen sollte. Wir zehren jetzt davon bis zu unserer Rente und sollte es die tatsächlich nicht mehr geben, sterben wir auch nicht den theatralischen Hungertod, denn hier ist das Leben, wenn du es nicht übertreibst, gut bezahlbar. Lebensmittel sind günstig und Luxusartikel eben teurer, genauso, wie es eigentlich überall sein sollte. Hinzu kommen Obst und Gemüse aus eigenem Anbau und mehr benötigen wir nicht. Autosteuern kosten hier zum Bsp. zwischen 15 und 20 Euro im Jahr!!!, wobei auf dem Land sich die wenigsten Leute eines leisten können. Hier fahren Mopeds und Motorräder und die unerlässlichen Motocaros, das sind Motorräder mit Ladefläche statt Sozius und die auf 3 Rädern unterwegs sind. Wir haben übrigens auch so eines. Später haben wir uns dann einen 15 Jahre alten Rexton gekauft, der super in Schuss ist, technisch wie optisch, der Allrad hat und der uns, so die Pisten denn befahrbar sind, treu und brav überall hinbringt. Übrigens, Autoversicherer würden hier nicht existieren können, weil niemand eine Autoversicherung hat, denn jeder lässt den anderen die Luft zum Atmen, auch an der Straßenkreuzung und niemand fährt dem anderen rein, um sich den Schaden teuer von der gegnerischen Versicherung bezahlen zu lassen. Hier stehen ca. 20 Fahrzeuge jeglicher Couleur an der Nebenstraße, bis eine von den Fahrzeugen auf der Hauptstraße beabsichtigte Lücke kommt, alle fahren gleichzeitig los und fädeln sich irgendwie ein, während er Gegenverkehr die Geschwindigkeit verlangsamt, damit alle wegkommen. Das wars… fertig. Immer wieder ein tolles und sehr faszinierendes Phänomen, gerade für uns autobekloppten Narren aus Deutschland. Ach ja, und weitere Ausgaben sind die Grundstückssteuer, die ähnlich hoch liegen, es kommt dabei natürlich auf die Größe an. Wir wissen noch nicht, was wir für unser Grundstück bezahlen werden, vermuten aber ca. 20 Euro. Wasser beziehen wir aus unserem Brunnen (der in der Anschaffung ca. 6000 Euro gekostet hat und der sich natürlich auch erst einmal amortisieren muss) und Strom ist sehr billig, weil Paraguay im Norden riesige Flüsse mit Wasserkraftwerken hat und ich glaube zu den drei größten Stromexporteuren Amerikas oder gar der Welt zählt. Das weiß ich jetzt nicht genau, ist länger her, dass ich das gelesen hatte und ich müsste mich erst wieder erkundigen. An Pflichtabgaben war es das jedenfalls und wir leben hier von max. 300 Euro Ausgaben im Monat. Du kannst hier auch allerhand Mist und Schnickschnack kaufen und natürlich muss auch Geld z.B. für eine Autoreparatur da sein, aber im Großen und Ganzen kann man hier mit kleinen Ansprüchen sehr gut zurechtkommen.
Gefährliche und giftige Tiere Natürlich, es gibt Schlangen und es gibt Spinnen und auch allerlei anderes Getier. Allerdings ist uns in der ganzen Zeit lediglich eine Schlange begegnet, die über die Straße geeilt ist und von der wir hoffen, dass sie es geschafft hat und Spinnen habe ich hier weniger als in Deutschland. Wenn wir durch unseren privaten kleinen Dschungel auf dem hinteren Teil unseres Grundstückes umherpilgern, tragen wir Gummistiefel, gehen langsam und treten möglichst fest auf, damit alle Tiere die Chance haben, uns zu bemerken und zu flüchten. Und da wir nicht auf ihrer Nahrungsliste stehen, klappt das so ganz gut. Einem Jaguar sind wir noch nicht begegnet und einer Anakonda auch nicht. Wird vielleicht noch, wer weiß? Ich schicke euch dann auf jeden Fall ein Fotoknips.
Guarani Das ist die Sprache der einheimischen Urbevölkerung, die von 90 % der Bevölkerung gesprochen wird. Paraguay ist in etwa so groß wie Frankreich mit ca. 6 Millionen Einwohnern. Wenn du da für die Hauptstadt Asunción noch 1 Millionen abziehst, weißt du, wie hoch in etwa die Bevölkerungsdichte ist. Spanisch und Guarani sind gleichberechtigte Amtssprachen hier, was ich sehr gut finde, auch wenn das schwer ist, insbesondere für Europäer. Spanisch wird in den Städten und besonders den Behörden gesprochen, Guarani fast ausschließlich auf dem Land. Aber wir kommen gut zurecht und lernen täglich dazu.
Angis Grundstück Was die gute (ha ha, selten so gelacht) Frau damit vorhat, wissen wir natürlich nicht. Was wir aber wissen ist, dass viele aus der Bundesregierung das Gleiche getan haben und die Vermutung liegt nahe, dass sie sich irgendwann einmal hierher absetzen könnten. Dass das bei den vielen, auf sie nicht gut zu sprechenden Deutschen, die mittlerweile ebenfalls ausgewandert sind, nicht die beste Idee ist, liegt fast auf der Hand. Aber es gibt Bäume und Stricke haben die hier auch. Nein, aber da sich die Rothschilds mittlerweile in China tummeln, wissen wir nicht, wie es diesbezüglich weitergehen wird. Wir warten ab und halten Augen und Ohren offen.
Nun ist das wieder einmal ein riesiger Post geworden. Wenn das hier für die Schänke nicht passend ist, sollten wir vielleicht einen eigenen Thread aufmachen und das Ganze dorthin verschieben.
@Draugilein Wat meinscht du dazu?
@Finchen Du bekommst deine Antwort morgen oder vielleicht noch heute Abend, das schaffe ich jetzt nicht.
Jetzt jibbet Frühstück und
Ciao ciao ihr Lieben und bis bald, eure Tami
PS: Kleiner Nachtrag... der Weg von der Stadt (ca. 3,5 km von uns weg) in unser Tal, das wir spontan Valle agua (Tal des Wassers ) getauft haben.
Vorn die rote Erdpiste, hinten das grüne Tal. Wir lieben diesen Anblick, jedesmal aufs Neue.
@Tami! Danke für die schnelle Antwort. Bei 40° Gummistiefel tragen, ist bestimmt eine effektive Fuß-Sauna. Mich persönlich würde die Aussicht auf eine eventuelle Wohngemeinschaft mit Spinnentiere, und sicherlich auch Skorpione, schon abschrecken. Von einem ehemaligen Arbeitskollegen, der zuvor, eine Weile, in der Dom. Rep. gelebt hatte, wurde mir berichtet, dass dort die Vogelspinnen durch die, wegen der Hitze offenen Glaslamellen an den Fenstern, spaziert kamen (wahrscheinlich waren die auf Menschen-Sightseeing mit all inclusive Angebot). Mein Kollege hatte im Haus einen Hund laufen, der die Tierchen aufspürte. Als Neuling, hatte er am hellen Tag einen Acht-Beinigen über die Straße laufen sehen. Interessiert ging er hin, um nach Unten gebeugt, die Sache in Augenschein zu nehmen. Ein Einheimischer kam zu ihm und fragte auf Spanisch, ob ihm klar sei, dass diese Tiere springen können. Danach hielt mein Bekannter seine Nase nicht mehr allzu nah an dieses Getier. Tja, kein Paradies ohne Schlange, oder anderes Viehzeug. So, dann wünsch' ich noch einen erholsamen und ruhigen Schlaf heut Abend! Grüße, W.
Hola, ihr Lieben. Ich hoffe, es geht euch allen gut. Mich hat mal wieder eine Hexe schief angeschossen und ich muss wohl oder übel eine kleine Zwangspause einlegen. Nun ja, wird schon.
@ Fina Erst einmal danke für deine Antwort und ich freue mich darüber sehr. Und natürlich hast du völlig recht, das alles liest sich möglicherweise interessant und spannend, doch leicht war diese Zeit für uns ganz gewiss nicht. Zuerst überlegst und diskutierst du ohne Ende mit der Familie, mit Freunden und auch Kollegen, ob und warum du überhaupt diesen Schritt gehen willst/sollst und welches der richtige Zeitpunkt ist, nachdem du den möglicher Weise passenden Platz gefunden hast. Viel Zeit hatten wir durch das Arbeiten und die tägliche Fahrerei ohnehin nicht und alltägliche Schwierigkeiten machten das Ganze nicht unbedingt leichter. Obwohl ich z.B. sehr früh angefangen habe, unseren Hausrat zu verpacken, hat es uns am Ende doch ziemlich überrollt. Wir hatten alles in Plastefässer verpackt, die gut stapelbar sind und dann doch gefühlte 799mal umgepackt und neu sortiert. Die Listen… Himmel, ich weiß nicht, wie oft ich sie überarbeitet habe. Als der Container kam, war es Stress pur und wir hinterher stehenden Fußes k.o. Die erste Zeit hier war ebenfalls nicht einfach, denn unser Haus, das eigentlich fertig sein sollte, war es natürlich nicht. Schuld war ein ehemaliger Deutscher, der die Fertigstellung verschleppte, damit wir länger bei ihm wohnen und er so an uns verdienen konnte. Leider liefen noch mehrere unschöne Dinge nebenher, auf die ich nicht weiter eingehen möchte und wirklich angekommen sind wir hier mit Herz und Bauch erst Mitte Oktober, als endlich unser Container eintraf und wir Hals über Kopf von dem „netten“ Betrüger fort sind. Die ersten zwei Tage hatten wir noch kein Strom und auch die Pumpe des Brunnens war noch nicht angeschlossen. Genächtigt haben wir auf unseren schon im Mai mitgebrachten Luftmatratzen unter einem Moskitonetz auf der Terrasse. Das allerdings war sehr toll, die Bauarbeiten am nächsten Morgen nicht so, weil eigentlich nur Kleinigkeiten noch zu erledigen waren, die längst hätten erledigt sein können. Nun ja. Das alles gehört nun der Vergangenheit an und wir sind um einige Erfahrungen reicher. Und auch jetzt sind wir nicht sicher vor Betrügern, die sich meistens als die eigenen Landsleute entpuppen… aber, wir sind schlauer geworden und haben dazu gelernt und unser Lehrgeld bezahlt, das sich jedoch in Grenzen hält und zum Glück nicht wie bei anderen unsere Existenz bedroht. Darum haben wir das auch abgehakt und fertig. Jetzt ist jedenfalls bis auf Kleinigkeiten alles gut und wir können jeden Tag, den wir gesund erleben, voll und ganz genießen und tun das auch.
Diese Auswandererserie, in der auch jemand nach Paraguay gegangen ist, was ich selbst aber nicht verfolgt habe, ist immer mal wieder auf VOx zu sehen. Vieles ist natürlich fürs Fernsehen gestellt, dennoch machen viele immer wieder die gleichen Fehler, sie wollen z.B. ohne finanzielles Polster und ohne Plan B die 799. Kneipe in der Schinkenstraße auf Malle oder Boutiquen oder Nagelstudios aufmachen und wundern sich über die Konkurrenz, die schon viel länger da ist und selbst um ihr Existenzminimum kämpft. Für uns stand fest, wenn wir gehen, dann wollen wir ohne zu arbeiten mit unserem eigenen Ersparten zurecht kommen und das werden wir auch. Ich liebe es zwischenzeitlich u.a., alte Rezepte von meine Oma und meiner Mom hervor zu kramen und danach zu kochen und zu backen, etwas, wozu ich früher nie Lust oder eben auch Zeit hatte. Ich freue mich riesig auf unseren kleinen Garten, den wir unserem privat-persönlichen Urwald abgetrotzt haben und den der Chefhase im Schweiße seines Angesichts versucht umzugraben. Leider kann ich ihm im Moment nicht helfen, was mich schon wurmt, ist aber nicht zu ändern. Die Namen der Hunde… kicher, nein, Magnum stand da nicht Pate. Apollo wollten wir gern in Angedenken seines Vaters Achilles (ein wunderschönes, liebes Tier) so nennen, der leider dort, wo wir die kleinen Racker herhaben, von einem betrunkenen Nachbarn erschossen worden ist und Tami liegt auf der Hand, da muss ich nix weiter erklären. Es passt auch wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Übrigens, es gibt hier mittlerweile einige Deutsche, die hier leben und viele von ihnen auch in diesen Kolonien, wo Deutsche unter sich bleiben. Wir haben mittlerweile gehört, dass dort etliche Gartenzwergkriege ausgebrochen sind und friedliche Nachbarschaft dort nicht besonders groß geschrieben wird. Für uns waren diese Kolonien nie ein Thema, dort möchten wir nicht leben. Wir haben bei unserer Ankunft ein Pärchen aus Magdeburg (also fast Nachbarn von uns, ggg) und in unserem Alter kennengelernt und uns angefreundet. Sie wohnen mittlerweile auch in ihrem Häuschen und nur ca. 3 km von uns entfernt. Auch das passt wunderbar, wir verbringen viel Zeit miteinander, helfen uns und haben eine Menge Spaß.
Dragao… hmmm… ich antworte dazu in der Schänke etwas. Jetzt hänge ich noch ein paar Bilder an.
@ Wilferedh Wir rennen nicht den ganzen Tag mit Gummistiefeln übers Grundstück. Bei 50.000 qm ist uns das viel zu anstrengend. Wir bewohnen ja auch nur den vorderen Teil, weiter hinten geht es ziemlich runter, dort ist auch Wald und ein Bachlauf quert das Gelände. Wir haben es mal erkundet, bleiben sonst aber hier oben und da halten sich tierische Nachbarn ziemlich in Grenzen. Das Erlebnis deines Kollegen mit den Vogelspinnen kann ich nur schwer nachvollziehen. Das allererste, was ich an Fenster und Türen gebastelt habe, waren Fliegengitter, die neben Moskitos auch Spinnen draußen halten. Ich halte mich für einen halbwegs intelligenten Durchschnittsmenschen und ich würde mich niemals zu einer Vogelspinne herunter beugen, im Gegenteil, ich würde zurücktreten und sie ihres Weges ziehen lassen. Nun ja, muss jeder selbst wissen. Nur wundern muss man sich dann nicht, wenn man angegriffen wird aus – da bin ich mir sehr sicher – Verteidigungsgründen. Der Spinne natürlich, nicht von mir, ggggg.
Blick in das Tal hinter unserem Haus. Das Land hat da ziemliches Gefälle und liegt dort, wo man nur noch die Wedel der Palmen sieht, viel tiefer. Dort quert auch der Bach und es gibt dort ganz sicher Schlangen, Spinnen, vermutlich auch Skorpione und auf Kehle abgerichtete Kühe vom Nachbarn, die dort verbotener Weise grasen.
Blick von der Straße auf unser Häuschen.
Blick von der Terrasse nach vorn zur Straße mit immergrüner Traumkulisse im Hintergrund. Die Bruchsteinmauer dort ist fertig, das Tor muss noch angebaut werden, weil die Fundamente der Träger noch aushärten müssen. Der erste Versuch war in die Hose gegangen. Wir warten ab.
Unser Garten. Bis zur Hälfte ist er umgegraben, jetzt muss Chefhase mit mir Kaffee trinken und frisch gebackenen Schokoladentopfkuchen essen. Schwere Sache das.
Und hier noch ein paar tierische Mitbewohner, die uns zwischenzeitlich begegnet sind und die ich einfangen konnte.
Blattschneideameisen - nicht bei uns.
Friedliche Eidechse, die sich von uns als lästig empfundene Insekten ernährt.
Ca. 12 cm große Gottesanbeterin - sie verschwand ebenso friedlich und still, wie sie gekommen war.
Es gibt hier zauberhafte Schmetterlinge in vielen Größen und unglaublichen Farben. Leider warten sie nicht auf mich, bis ich mein Handy geholt habe. Schade eigentlich.
Eine Stabschrecke - erinnert ihr euch an den Hobbit Teil 1? Da hat Radagast, als er mit Gandalf spricht, eine auf der Zunge. Es gibt sie tatsächlich, diese war etwa 15 cm groß.
Riesiger Schmetterling, der uns auf unserer Terrasse besucht hatte, er maß geschätzte 15-16 cm.
Und zu guter Letzt ein lieber Gruß von den beiden Rabauken hier... frech sind sie und saulieb.
schöner Thread, ich bin gespannt, was Du noch alles berichtest. Vieles von Euren Beweggründen kann ich total verstehen, ich bin auch von der Trägheit unserer Politik, dem ewigen nur dem Geld Hinterher-Gehechel, der absoluten Hörigkeit gegenüber der Wirtschaft (unendliches Wachstum bei endlichen Ressourcen KANN einfach nicht funktionieren), dem Egoismus, den ausgefahrenen Ellenbogen, mangelnder Empathie und vielem anderen sehr genervt. Allerdings Auswandern kann man nur solange man nicht auf dauernde medizinische Versorgung angewiesen ist und das sind wir leider mittlerweile. Auch wenn unser Gesundheitssystem nicht so ist, wie ich es mir wünschen würde, so ist es doch besser und verlässlicher, als manch anderes.
Ich freue mich über Deine Berichte und die schönen Bilder. Und Eure beiden Racker sind einfach bezaubernd. Wer ist denn wer von den beiden? Das habe ich irgendwie verpasst oder nicht abgespeichert in einem der dauergeöffneten Tabs meines wirren Hirns, falls Du es schon geschrieben hattest.
ja mal sehen, was uns hier so alles wiederfährt. Langweilig wird es jedenfalls nicht und die Tage sind so ausgefüllt, dass wir meisten abends gegen halb 9 im Bett liegen und zufrieden einpennen. Uns geht es gesundheitlich sehr gut und bis auf die sich langsam einstellenden Verschleißerscheinungen haben wir keine Sorgen. Wir hoffen auch, dass das noch eine ganze Zeit so bleibt. Allerdings stehen die Zeichen gut dafür, weil wir hier viel viel gesünder leben. Wir ernähren uns besser und bewegen uns wieder mehr, obendrein an der frischen Luft. Das Allerwichtigste ist jedoch der Stress, der hier völlig wegfällt, es sei denn, du machst dir selber welchen. Eine kostenlose ärztliche Grundversorgung gibt es hier auch für alle, hat aber mit der, wie wir sie aus Deutschland kennen, nichts zu tun. Alles andere muss bezahlt werden, die Preise sind aber machbar, solange du keine riesigen OPs oder langwierige Erkrankungen hast.
Die Hunde bereiten uns viel Freude. Tami ist die kleine Dunkle und Apollo der Hellbraune. Wir hatten eigentlich nur einen Welpen haben wollen, doch die Verhältnisse, in denen sie lebten, waren nicht so prickelnd und da haben wir zwei genommen. Bei Tami war es lange Zeit nicht sicher, ob sie es schafft, sie war die Kleinste und Schwächste und hatte schlimme Würmer. Auch hatten die Tiere Sandflöhe und Dasselfliegen. Apollo hat heute noch Narben davon, doch langsam wächst das Fell drüber. Wir fahren regelmäßig mit ihnen zum Impfen und die Tierärztin ist sehr zufrieden mit ihnen.
So klein waren sie mal und jetzt sieht man schon gut, dass es mal richtige Hunde werden.
oh, das Gottesanbeterinnenbild funktioniert nicht, kannst du da nochmal gucken, bitte ? die würd ich doch gern mal sehen.
Die Wauzis in klein sind aber auch zu süss. Das ist ja leider das, was ich bei meinen "Jungs" immer vermisst habe : sie als Baby zu sehen. *seufz* naja, vielleicht irgendwann einmal beim nächsten Hund
Also ich sehe als Fazit : es ist egal, ob man arbeitet oder nicht, man fällt ab einem gewissen Alter zwischen 20 und 21 Uhr ins Bett tun wir derzeit auch ... ich hoffe, dass sich das ändert, wenn es wieder heller wird...
Oh, aber ich würde gern mal ein Bild sehen von eurer kleinen Stadt also zumindest von dem Blick, den ihr habt, wenn ihr von eurer roten Straße dort was sehen könnt.
Guten Abend alle miteinander, wobei ihr vermutlich schon wieder im Bettchen vor euch hinschlummert, während es hier gerade mal 19:30 Uhr ist.
@ Draugi
Für dich und alle, die es lesen mögen, eine kleine Notiz bei Wiki über die Stadt ( https://de.wikipedia.org/wiki/Caaguaz%C3%BA_(Stadt) ), in deren Nähe wir wohnen. Bilder von der Fahrt dorthin mache ich demnächst, versprochen. Mittlerweile fahren wir nicht mehr so häufig, weil es nicht nötig ist, aber so 2x die Woche dann meist doch noch.
Die Gottenanbeterin lade ich gleich nochmal hoch und noch zwei andere Bilder.
Moment....
Nu aba...
Und hier unsere erste eigene Ernte... sie schmecken toll. Leider ist fast die Hälfte überreif und aufgeplatzt, doch der Rest ist uns.
Heute habe ich noch in unserem Gärtchen gewühlt... Ananas (die brauchen aber ca. 4 Jahre, bis sie tragen), Buschbohnen und Tomaten. Wir sind gespannt. Noch sieht man nicht viel, mal sehen, wie es morgen ist.
So, ich schleich mich auch mal in Richtung Dusche und dann ins Bettchen. Lasst es euch gut gehen und bleibt alle schön gesund.
Was ich da so auf dem BananenBild seh wachsen die Hundis ja kräftig. So soll es sein. So Bananen direkt vom Büschel hatte ich nur mal auf der Insel La Palma auf den Kanaren, da hingen sie dafür immer quasi in Reichweite, zum einen weil eine kleinere Bananenplantage gleich zum Vermieter gehörte und weil er immer im Garten ein solche Büschel für Gäste hingehangen hat. Lecker waren die! Aber als eigene Ernte, das ist natürlich toll. Aus den überreifen kannst Du ja Bananenbrot backen ^^
Toll toll toll sieht das alles aus, unfaßbar was Ihr Euch da getraut habt.
Ich selbst verspüre nur sehr gelegentlich das Bedürfnis auszuwandern, meistens wenn wir grad in einem der skandinavischen Länder Urlaub machen, dann überlegen wir schon ab und an dort zu bleiben
So, ab Heute bin ich zurück, aus der Internet-Diaspora. Was so ein getauschtes Modem nicht alles bewirken kann.
Und gleich hab ich 'ne Frage. Zahlt ihr, da ihr ja keine Arbeitnehmer seid, freiwillig in die staatliche Krankenversicherung? Oder habt ihr eine Private Krankenversicherung abgeschlossen? Und noch eine: Wie sieht es mit Tropenkrankheiten, wie z.B. Malaria, in Paraguay aus? Die Dasselfliege hast du ja schon erwähnt. Der Nachwuchs von denen sind ganz schöne Mistviecher.
Ich habe euch wieder ein paar Bilder mitgebracht. Leider gab es in den letzten Tage des öfteren Stromausfälle, was hier ganz normal ist, nur war ich deswegen nicht online.
@ Fina
Jap, die Bananen kann man gut mit denen von den Kanarischen Inseln vergleichen, sie sind vom Geschmack her ähnlich aromatisch und vom Aussehen sowieso. Bananenbrot kenne ich noch gar nicht, doch danke für den Tipp, ich werde es probieren und dann berichten.
Was das Auswandern an sich betrifft, wir hatten und haben ja unsere Gründe, die auch nicht jeder nachvollziehen kann und muss. Das soll jeder schön für sich selbst, bzw. mit der Familie entscheiden, ob das ein Thema für ihn ist. Wir bereuen jedenfalls nichts und genießen hier jeden Tag aufs Neue, denn FÜR UNS haben wir genau die richtige Entscheidung getroffen.
Zitat von Wilferedh im Beitrag #12Und gleich hab ich 'ne Frage. Zahlt ihr, da ihr ja keine Arbeitnehmer seid, freiwillig in die staatliche Krankenversicherung? Oder habt ihr eine Private Krankenversicherung abgeschlossen? Und noch eine: Wie sieht es mit Tropenkrankheiten, wie z.B. Malaria, in Paraguay aus? Die Dasselfliege hast du ja schon erwähnt. Der Nachwuchs von denen sind ganz schöne Mistviecher.
Deine Fragen kann ich ganz fix beantworten. Wir zahlen in keine KV ein. Eine Weile hatten wir überlegt, eine private KV abzuschließen, das kann man hier. Machen wir jedoch nicht, da es keinen Grund dafür gibt. Und wenn wir doch einmal zum Arzt müssen, bezahlen wir in bar und sofort.
Malaria ist hier wo wir leben kein Thema, es gibt sie hier nicht, dazu ist es viel zu trocken. Bei Dasselfliegen muss man aufpassen, doch uns ärgern meistens nur ganz ordinäre Stechmücken. Bevor wir ausgewandert sind, haben wir uns zur Sicherheit gegen Hepatitis A + B sowie gegen Gelbfieber impfen lassen. Die Hepatitis-Impfung ist Pflicht und ich hatte sie als ehem. Zahnarzthelferin ja sowieso, es musste also nur aufgefrischt werden. Die Impfung gegen Gelbfieber benötigst du, wenn du aus welchen Grund auch immer auf dem Landweg über Brasilien einreisen willst, du würde ohne diese Impfung nicht ins Land gelassen werden.
Bilder kommen sofort....
Die Erdstraße von uns in die Stadt. Jetzt ist alles trocken, wir bräuchten dringend Regen. Doch danach ist die Straße richtig rot, das ist ein toller Anblick.
Kreisverkehr, die beste Lösung, damit durch Einfädeln und Rücksicht alle irgendwann wegkommen.
Hiesige Polizeistation.
Straßenhändler, ich liebe sie. Das hier ist übrigens der Platz, wo die letzten Melonen wohnen.
Kleine Baumärkte, hier Ferreterias genannt, mit Tante-Emma-Laden-Charakter. Ich könnte dort Stunden zubringen und würde immer noch etwas Neues finden. Vor allem macht es Spaß, mit den Händlern zu kommunizieren, besonders, wenn wirklich keiner mehr den anderen versteht.
Wie in Deutschland ein Ärztehaus mit praktischem Arzt, Augenarzt, Zahnarzt, Orthopäden....
Normaler Verkehr auf der Ruta 7, die momentan neu gebaut wird.
Und das sind die Busse für den Nahverkehr, die einen ganz eigenen Charme haben, zumal sie von innen besser aussehen. Wir sagen immer "Cuba lebt" Jedenfalls sind sie zweckmäßig und bezahlbar. Die Überlandbusse z. B. zur Hauptstadt nach Asuncion sind sehr komfortabel und mit Betten ausgestattet. Eine Fahrt von hier kostet ca. 4 Euro.
Hoppla, keine KV. Das schockt die deutsche Seele dann doch etwas. Ich möchte ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber was ist, wenn ein Unfall passiert und eine Operation nötig wird?
Also meine deutsche Seele ist nicht geschockt, im Gegenteil. Denn wir haben uns mit unserer Auswanderung u. a. auch dafür entschieden, uns frei entscheiden zu können, während man in Deutschland mit der erzwungenen Pflichtversicherung keine Wahl hat. Wir brauchen keine Schulmedizin, wo nur Symptome behandelt werden, die Ursachen jedoch nicht beseitigt werden. Für uns gehören Beta-Blocker bis ans Lebensende und stressinduzierte Magenprobleme der Vergangenheit an. Dafür sind meine Knieprobleme weg, nachdem ich nun ca. 19 kg in fünf Monaten allein durch gesündere Ernhährung und Bewegung abgenommen habe. Dummerweise hat sich die Stellung meiner Wirbel dadurch minimal verlagert, was ausreicht, dass mein Ischias manchmal leise vor sich hin weint. Aber man kann nicht alles haben und den Preis bezahle ich.
Ganz nebenbei und wie ich bereits erklärt habe, es gibt hier für alle eine kostenlose medizinische Grundversorgung. Wenn ich also z. B. einen Unfall habe, bleibe ich nicht am Straßenrand liegen, bis Maden den Rest erledigen. Alles, was darüber hinaus geht, muss ich bezahlen, wie eben auch das Einzelzimmer mit Behandlung durch den Professor oder Oberarzt. Aber auch da habe ich ja die Entscheidung, das nicht zu tun.
tolle Bilder ... ich freu mich immer, wenn ich was von euch seh
@ KV
wenn du also zum Zahnarzt gehst, weil dir z. B. eine Krone abgebrochen ist, oder ne Ecke oder ein Loch wird geflickt oder sowas anderes "harmloses" dann zahlt das die Grundversorgung ?
Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht genau. Doch ich denke, dass es für alle eine kostenlose Notfallversorgung gibt, mehr aber nicht. Zahnarzt, Augenarzt, Orthopäden jeglicher Coleur... ich denke, das müssen wir selbst bezahlen.
@ Wilferedh
Sorry, aber deine Gedankengänge will und kann ich nicht nachvollziehen. Wo du solche Weisheiten her hast, weiß ich nicht und möchte es auch nicht wissen. Wenn du wieder sinnvolle Fragen zum Auswandern nach Paraguay hast, antworte ich gern darauf, doch das ist mir ehrlich gesagt zu blöd.
Zitat von Wilferedh im Beitrag #19Die Zukunft wird entscheiden, wer von uns blöd ist.
Nichts für ungut!
Schade dass du das so interpretierst. Mir sind solche Diskussionen zu blöd, die ich zu Hauf geführt habe. Ich habe nicht gesagt, dass du es wärest, bzw. sein würdest, ob jetzt oder irgendwann, denn ich kenne dich nicht. Und ja, ich weiß, welches Spiel die Amerikaner bereits in diesen Land spielen, insbesondere, seit der letzte Präsident von ihnen protegiert worden ist. Ich weiß von den Krediten und was mit ihnen passiert. Dennoch haben wir uns bewusst für dieses Land entschieden.
@Draugi, all
Ich entschuldige mich dafür, dass diese Worte hier gefallen sind. Das war von mir nicht geplant und hätte ich es geahnt, hätte ich nicht geantwortet und es dabei bewenden lassen. Beim nächsten Mal bin ich hoffentlich klüger.
Übrigens, der Chefhase hat gerade ein breites Grinsen im Gesicht. Ich glaube, ich weiß warum.
Das kleine Wäldchen
Plauderecke
AM LAGERFEUER
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25.02.2020 19:39 (zuletzt bearbeitet: 27.02.2020 21:15)
Antworten
neue Bilder.
Wer ist denn wer von den beiden? Das habe ich irgendwie verpasst oder nicht abgespeichert in einem der dauergeöffneten Tabs meines wirren Hirns, falls Du es schon geschrieben hattest. 
